In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Erzgebirges in Sachsen liegt der kleine Ort Glashütte. Hier gründete Ferdinand A. Lange im Jahre 1845 die erste Produktionsstätte für Taschenuhren – und begründete damit die deutsche Feinuhrmacherei.
Glashütte ist auch die Heimat Walter Langes. Er folgte nach der Deutschen Wiedervereinigung mutig dem Beispiel seines Urgroßvaters – und gründete die nach dem Zweiten Weltkrieg enteignete Manufaktur ein zweites Mal.
In einer A. Lange & Söhne kommen nur Uhrwerke zum Einsatz, die in der eigenen Manufaktur gefertigt und vollendet werden. Dies geschieht weitestgehend in Handarbeit.
Jedes Lange-Uhrwerk spiegelt die über 160-jährige Tradition der sächsischen Manufaktur wider. Sie offenbart sich in charakteristischen Merkmalen, die die Zeitmesser von A. Lange & Söhne zu unverwechselbaren Meisterwerken machen.
Zur Geschichte:
1815 | Am 18. Februar wird Ferdinand A. Lange in Dresden geboren. |
1830 | Lange beginnt seine Lehre beim späteren Hofuhrmacher Gutkaes. |
1837 | Langes Wanderjahre führen ihn nach Paris, England und in die Schweiz. Er beginnt das Skizzen und Wanderbuch. |
1841 | Gutkaes baut die berühmte „digitale“ Fünf-Minuten-Uhr für die neu errichtete Dresdner Semperoper. |
1842 | Lange erwirbt das Meisterrecht, wird Teilhaber des Betriebs seines Lehrherrn und heiratet dessen Tochter Antonia. |
1843 | Lange schlägt der sächsischen Regierung die industrielle Uhrenfertigung im verarmten Erzgebirge vor. |
1845 | Mit Gründung der Glashütter Manufaktur „Lange & Cie.“ am 7. Dezember legt Lange den Grundstein für die Feinuhrmacherei in Sachsen. Wenige Tage später wird sein erster Sohn Richard geboren. |
1846 | Mit der Einführung des metrischen Systems in der Uhrmacherei fördert Lange die exakte Berechnung und Fertigung von Werksteilen. |
1848 | Als Bürgermeister setzt sich Lange für die nächsten 18 Jahre politisch für die Stadt Glashütte ein. |
1864 | Zur Verbesserung der Werksstabilität führt Lange die Dreiviertelplatine ein. |
1867 | Lange wird Ehrenbürger von Glashütte. |
1868 | Richard Lange wird Mitinhaber des väterlichen Betriebs, der von nun an „A. Lange & Söhne“ heißt. Sein jüngerer Bruder Emil folgt ihm wenige Jahre darauf. |
1873 | Das Lange-Stammhaus wird erbaut. Es ist Wohnung und Werkstatt zugleich und beherbergt eine Präzisionshausuhr mit neun Meter langem Kompensationspendel. |
1875 | Ferdinand Adolph Lange stirbt am 3. Dezember. Seine Söhne führen das Unternehmen fort. |
1895 | Zum 50-jährigen Firmenjubiläum errichtet die Stadt Glashütte Lange ein Denkmal. |
1898 | Beim Staatsbesuch in Konstantinopel überreicht der deutsche Kaiser Wilhelm II. als Gastgeschenk eine prunkvolle Taschenuhr von A. Lange & Söhne. |
1902 | Für seine Verdienste um die Uhrmacherei erhält Emil Lange das Ritterkreuz der Französischen Ehrenlegion. |
1906 | Mit Emils Sohn Otto Lange tritt die dritte Generation in das Unternehmen ein. Seine Brüder Rudolf und Gerhard folgen in die Geschäftsführung. |
1924 | Am 29. Juli wird Walter Lange geboren. Nach seiner Ausbildung arbeitet er als Meisteruhrmacher im familiären Betrieb. |
1930 | Richard Lange entdeckt, dass die Zulegierung von Beryllium die Eigenschaften von Uhrenfedern verbessert und meldet seine Erfindung zum Patent an. |
1945 | Am 8. Mai wird das Hauptproduktionsgebäude durch Fliegerbomben fast vollständig zerstört. |
1948 | Die Familie wird vom ostdeutschen Regime enteignet. Walter Lange wird zur Flucht in den Westen gezwungen. |
1990 | Am 7. Dezember gründet Walter Lange die Lange Uhren GmbH und lässt die Marke „A. Lange & Söhne“ weltweit registrieren. |
1994 | Mit den Modellen LANGE 1, SAXONIA, ARKADE und TOURBILLON „Pour le Mérite“ präsentiert Lange die erste Kollektion der Neuzeit. |
1997 | Mit dem patentierten Zeigerstell-Mechanismus ZERO-RESET liefert die LANGEMATIK einen weiteren Beweis für die Innovationskraft der Manufaktur. |
1999 | Der DATOGRAPH setzt neue Maßstäbe beim Bau feinster Chronographen. |
2001 | Nach mehrjähriger Restaurierung wird das Lange-Stammhaus wieder eingeweiht. Heute ist es Sitz der eigenen Uhrmacherschule. |
2003 | Im neuen Technologie- und Entwicklungszentrum wird die im eigenen Haus entwickelte Unruhspirale gefertigt. |
2007 | Am Dresdner Neumarkt eröffnet das erste eigene Geschäft von A. Lange & Söhne, ein Jahr später folgen Shanghai und Tokyo. |
2009 |
Mit der LANGE ZEITWERK präsentiert A. Lange & Söhne die erste klar gestaltete mechanische Armbanduhr mit exakt springender Ziffernanzeige. |
2010 |
Mit ihrer Jubiläumskollektion „165 Jahre – Hommage an F. A. Lange“ – einer Trilogie aus TOURBOGRAPH „Pour le Mérite“, Lange 1 Tourbillon und 1815 Mondphase in einer neuartigen Goldlegierung von bisher unerreichter Härte – ehrt die Manufaktur das geistige Erbe des Gründers der Feinuhrmacherei in Deutschland. |
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Quelle: Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung von A. Lange & Söhne (Lange Uhren GmbH)