Zwei erfolgreiche aber auch – aufgrund vieler Eindrücke – anstrengende Messetage liegen hinter uns.
Der Sonntag, unser 3. und letzter Tag auf der INHORGENTA 2025 beginnt jedoch sehr entspannt und zwar mit Jazz.
Nach diesen „Ohrenschmaus“ beginnen wir unseren letzten Messe-Tag. Auf dem Programm stehen heute die Marken Alexander Shorokhoff, Poljot International, Mühle Glashütte, Vulcain und Tsar Bomba. Zudem besuchen wir zwei spannende Watch-Talks.
Der erste Termin war ein recht interessanter Watch-Talk welcher von Gisbert Brunner moderiert wurde.
Das Thema lautete: Herausforderungen & Chancen für die nächste Generation.

Die Diskussionsteilnehmer waren Nathalie Birk, Geschäftsführerin von POINTtec, sowie die Geschwister Dustin Mühle (Leitung der Fertiung und der Manufaktur) und Fanny Mühle (Leitung des Vertriebs und die Kundenbetreuung) von Mühle Glashütte. Der Generationenwechsel, der bei zahlreichen Mittelstandsbetrieben in Deutschland ansteht wurde in der Runde thematisiert. In beiden Fällen hat sich die Nachfolger jeweils aus den eigenen Familie heraus entwickelt, was keine Selbstverständlichkeit darstellt. Insofern gestaltet sich der Übergang vergleichsweise geschmeidig, denn die beiden Generationen führen eng verzahnt Hand in Hand die Geschicke der Unternehmen. Altbewährtes trifft auf Neues und Innovatives und so ergeben sich auch in schwierigen Zeiten durchaus gute Zukunftsperspektiven in einem spannenden Umfeld mit attraktiven und erstrebenswerten Produkten.
Alexander Shorokhoff gilt seit vielen Jahren als einer der wenigen Aussteller, der mit hochwertigen Uhren aufwartet – entwickelt und gefertigt in Deutschland – die Menschen fernab des Mainstreams ansprechen, die das Außergewöhnliche in höchster Qualität, bei gleichzeitig bezahlbaren Preisen suchen. Neben den zumeist in aufwendiger Handarbeit veredelten Uhrwerken aus Schweizer Produktion sind kunstvoll und höchst aufwendig gestaltete Zifferblätter das wesentliche Marken- und Erkennungszeichen von Uhren aus dem Hause Alexander Shorokhoff. Die Trägerin bzw. der Träger einer dieser wunderbaren Uhren outet sich mit klarer Überzeugung als Individualist. Entsprechend ist die verfügbare Stückzahl einzelner Uhrenmodelle zumeist limitiert.

Mit dem Modell „MIKE“ unterstützt die Alexander Shorokhoff Uhrenmanufaktur die Rheumakinderklinik in Garmisch. Entworfen für ein großartiges Projekt zur Unterstützung rheumakranker Kinder, fließt mit jedem Verkauf dieser Uhr eine großzügige Spende in die Initiative.
Die Edition ist streng limitiert – nur 10 Exemplare sind erhältlich.
Die Uhr „Crazy Balls 2“ ist auf nur auf lediglich 60 Exemplare limitiert. Das strahlend weiße Zifferblatt in Kombination mit dem perfekt abgestimmten Armband verleiht der Uhr eine frische, moderne Ästhetik.

Die beiden Hilfszifferblätter aus Perlmutt geben dem Modell „Emotio Due“ seinen Namen. Das obere Hilfszifferblatt aus Perlmutt zeigt das
Datum an, das untere die Gangreserve in unterschiedlichen Perlmutt-Farben.


Das Modell „Flensi“, liebevoll nach seinem Entstehungsort Flensburg benannt, besticht durch ein Zifferblatt, das eine beeindruckende Komposition von verschiedenfarbigen Fischen und Meereselementen als Applikationen im 3D-Effekt präsentiert.


Die „Bella & Alla“ ist ein wahres Prachtstück. Das kunstvolle Blumenmuster wurde zunächst mit höchster Präzision gestanzt und geätzt. Anschließend erwecken aufwendige Handgravuren jedes Blütendetail zum Leben und unterstreichen die beeindruckende Authentizität des Designs.

Das neue Modell „Summer“ der Uhrenmanufaktur Alexander Shorokhoff gesellt sich zu den Modellen „Winter“, „Autumn“ und „Spring“ und vervollständigt damit die Serie der Jahreszeiten. Diese Uhr beweist mit ihrem lieblichen und verspielten Zifferblatt dass die Alexander Shorokhoff-Uhren nicht immer nur frech, provokant, laut und extravagant sind.

Mit Poljot International als Zweitlabel spricht die Uhrenmanufaktur Alexander Shorokhoff preissensiblere Kunden an. Die Uhren sind mit weniger aufwendigen Zifferblättern bestückt, dafür jedoch häufig berühmten Persönlichkeiten gewidmet. Die verbaute Uhrwerkstechnik stammt aus Kostengründen zumeist aus Asien. Der Qualität tut dies indes keinen Abbruch.

Anlässlich der Inhorgenta 2025 wurde ein limitiertes Sondermodell zu Ehren von Michael Gorbatschow vorgestellt.
Poljot International ehrt mit dieser weiteren Fortsetzung der liebevoll gestalteten „Gorbi-Uhr“ Michael Gorbatschow zum dritten Mal.

Der Unterschied zu den Vorgängermodellen liegt im neu ausgearbeiteten Gehäuse, das einen Durchmesser von 42 mm und eine Höhe von 12,77 mm aufweist.
Im Inneren der neuen Modelle tickt das Automatikwerk NH36 von Seiko mit 24 Steinen, einer Datums- und Wochentagsanzeige auf der 3- Uhr-Position sowie einer Gangreserve von 41 Stunden.
Die Firma Mühle Glashütte ist ein seit vier Generationen familiengeführtes Unternehmen, welches derzeit den Übergang zur 5. Generation, in die Hände der Geschwister Justin und Fanny Mühle, vorbereitet. Ein in Deutschland durchaus bemerkenswerter Vorgang, fehlt es zahlreichen Mittelstandsbetrieben doch an Nachfolgern aus den eigenen Reihen. So behutsam die Familie Mühle ihre Familientradition pflegt, genauso behutsam werden neue Uhrenmodelle lanciert und vorhandene einer Produktpflege unterzogen.



Der neue Sportivo Power Chronograph veranschaulicht die Zielsetzung von Mühle die Kompetenz im Bau sowie der Modifikation von Uhrwerken weiter auszubauen. Dabei setzt Mühle verstärkt auf den Modulaufbau. D.h. ein vorhandenes Werk wird mit Zusatzfunktionen aus eigener Entwicklung und Herstellung modifiziert bzw. ergänzt. Beim neuen Power Chronograph wird das Chronographenwerk Sellita SW500 nicht nur mit der bekannten Mühle Spechthalsregulierung, sondern auch mit einer zusätzlichen Gangreserveanzeige funktional erweitert und verfeinert.



Etwas versteckt haben wir auf der INHORGENTA schließlich die kleine aber feine Schweizer Uhrenmarke Vulcain angetroffen. Vulcain ist Uhrenliebhabern über das Modell „Cricket“ bekannt; eine traditionsreiche mechanische Armbanduhr mit integrierter Weckfunktion.
Wegen dieser Innovation wurde sie als „Die Präsidentenuhr“ bekannt – viele US-Präsidenten trugen eine Cricket, darunter Harry S. Truman, Dwight D. Eisenhower, Richard Nixon und Lyndon B. Johnson. Diese Verbindung zur US-Politik verschaffte der Marke große Bekanntheit.
Nach einigen Turbulenzen und Verwerfungen ist das Unternehmen praktisch vom Markt verschwunden und wurde erst 2022 durch Guillaume Laidet, einem französischen Unternehmer und Uhrenexperten wiederbelebt.



Uhren aus der Schweiz, Deutschland, Japan, in letzter Zeit auch wieder vermehrt aus Frankreich werden zusehends durch Anbieter aus China ergänzt. Europäische aber auch japanische Unternehmen haben über Jahrzehnte hinweg Fertigungskapazitäten in China genutzt, um dort im Lohnauftrag kostengünstig produzieren zu lassen. Nun ist China in der Lage – ähnlich wie es der Automobilsektor derzeit auch erlebt – selbst, und ohne Zutun von Außen, wettbewerbsfähige Produkte zu entwickeln und zu vermarkten. Zwar fehlt es speziell im Bereich des Marketings sowie der Logistik- und Vertriebsstrukturen noch in Vielerlei Hinsicht. Doch die Produkte selbst brauchen mittlerweile kaum mehr einen Vergleich zu scheuen.
Wir haben uns dazu stellvertretend für einige weitere Aussteller aus China bei Tsar Bomba etwas genauer umgesehen und festgestellt, dass hier sehr ernstzunehmende Wettbewerber heranwachsen, die in wenigen Jahren sicherlich auf Augenhöhe mit von der Partie sein werden.
Mit der patentierten Quick Release-Technologie kann das Aussehen der Uhr innerhalb von 30 Sekunden komplett verändert werden. Armbänder, Kronen und Lünetten sind in einer Vielzahl von Farben und Materialien erhältlich


Wir beschließen den dritten und letzten Tag auf der INHORGENTA 2025 mit einem Watch-Talk.
Wiederum moderiert von Gisbert Brunner, sein Gesprächspartner: Georges Kern, CEO von Breitling.
Mit dem Thema: „Wie man erfolgreich Uhrenmarken entwickelt.“
Herr Kern sprach dabei nicht nur über die Marke Breitling, sondern auch über den Erwerb der Markenrechte an dem renommierten Label „Universal Genève“. Einer Marke, die in vergangenen Tagen ganz Hervorragendes geleistet hat und vor allem durch ihre Automatik-Uhrwerke mit im Werk integrierten Mikro-Rotor. Diese fantastische Heritage soll nun neu belebt werden.
Begleitend zu unserem insgesamt 3-tägigen Messebesuch haben wir einige weitere der zahlreichen und durchweg informativen Vortragsveranstaltungen rund um das Thema Uhr besucht. Ohne hierbei auf Details näher einzugehen, lässt sich mitnehmen, dass die ohnehin bereits recht turbulenten Zeiten voraussichtlich noch weiter an Dynamik zunehmen werden. Denn nicht nur der klassische Uhrenkäufer wird immer heftiger durch allerlei Einflüsse von Außen verunsichert. sondern es wächst auch eine völlig neue Generation von Kunden heran, die in die digitale Welt von heute hineingeboren wurde. Diese Kunden für das überwiegend analoge und ggfs. auch rein mechanische Produkt Uhr zu gewinnen, wird eine der zentralen Anforderungen schlechthin sein.
Umso mehr freuen wir uns bereits auf nächste INHORGENTA, die vom 20. – 23. Februar 2026 stattfinden wird.
LINKS
- Beiträge zum Thema Veranstaltungen im Blog des DEUTSCHEN UHRENPORTALS
- Webseite der INHORGENTA
- Blog-Beitrag: Besuch der Inhorgenta 2025 – Tag 1
- Blog-Beitrag: Besuch der Inhorgenta 2025 – Tag 2
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